Sand and a Suit

Oh ja, in New York City gibt es wirklich nichts, was es nicht gibt und auch wenn man ganz einfach mal aus der Stadt raus will und am liebsten diesen Großstadt-Jungle richtig hinter sich lassen möchte, muss man selbst dafür einfach nur in eine U-Bahn steigen, noch nicht mal umsteigen und ist dann nach knapp einer dreiviertel Stunde ganz plötzlich an einem leeren Strand. Leer ist der natürlich nur, nachdem man ein bisschen die Promenade entlang gelaufen ist, denn wir sprechen hier gerade von Coney Island, dem bekannten Strandabschnitt mit Jahrmarkt und endlosen Reihen von Fastfood, doch ist der Strand noch um einiges größer und breiter, so dass man das Riesenrad fast nur noch erahnen kann. Genau dort hat es mich vergangenes Wochenende hinverschlagen und an diesem noch bewölktem Frühlingstag genau das richtige Setting gegeben, einen etwas anderen Strandlook zu shooten, denn wie oft ist man schon barfuß mit einem Anzug am Strand? (Nehmen wir mal all die Hochzeiten auf Bali und Co. außer Acht.) Nur noch ein paar Lagen von Goldschmuck und fertig ist der Look – auch auf ein Shirt unter dem Blazer habe ich verzichtet, denn ich hatte einen ganz puren, entspannten Look vor Augen – so entspannt und ungeschliffen, wie die Stimmung dort am Strand zu diesem frischen Tag im April noch war.

Et voilà, ich bin sehr zufrieden mit der Stimmung, die auf den Bildern rüber kommt – denn so gerne ich auch tolle Looks zusammen stelle, die vielleicht gerade einen Trend beinhalten, oder einfach nur meine neuesten Errungenschaften zeigen, dass Wichtigste ist mir immer das Gefühl beim Tragen, wie ich es gerne auf den Punkt bringe: ob ich den Look gerade fühle. Denn wenn nicht, brauche ich gar nicht erst versuchen, ihn auf Bildern festzuhalten. Zumindest dann nicht an genau diesem Tag. Für mich war Kleidung schon von früh an auf darauf ausgerichtet, meine Stimmung auszudrücken, darum hat es auch nicht immer gut geklappt, schon am Abend vorher Outfits rauszulegen, weil meine Stimmung am nächsten Morgen dann vielleicht eine ganz andere war.

Ein Anzug ohne Schuhe, ohne Top oder BH ist also ein ganz purer Ausdruck, ein pures Gefühl für mich – wie man sich am Strand in den Wind stellt, den Wellen zuhört, seine Haare im Gesicht hat und tief einatmet und darum auf Coney Island genau richtig aufgehoben.

Photos by: Anaïs Eleni