My Marrakech Travel Guide

Ab heute gibt es nun endlich meinen kleinen aber feinen Reiseführer durch Marrakesch. Ich freue mich riesig, all meine Tipps und besonders die Bilder mit euch zu teilen, bin aber bei dem Anblick auch ein bisschen traurig, dass die Zeit schon wieder vorbei ist und würde am liebsten gerade noch mal hin!

Nach meinem Highlight-Post im Jardin Majorelle und den ersten Impressionen aus dem traumhaft schönen Scarabeo Camp widmen wir uns heute den Sehenswürdigkeiten, Food Hot Spots und schönsten Plätzen – und davon hat die Stadt wirklich mehr als genug! Wir haben versucht so viele Orte wie möglich in unsere kleine Reise zu packen und nicht ganz unfreiwillig saßen wir täglich in mindestens zwei Cafés ;-).

Einige von den kommenden Tipps sind euch mit Sicherheit bereits von traumhaft schönen Scarabeo Camp bekannt, ein paar andere gibt es erst jetzt hier zu sehen. Also los geht’s! Ach und was im Vergleich zu Städten wie Rom oder Paris einfach ganz wunderbar ist, dass die Eintrittspreise zu (fast) all diesen Orten in einem sehr erschwinglichen Rahmen liegen und man sich um diese Ausgaben nicht all zu viele Sorgen machen muss!

Medersa Ben Youssef

Die ehemalige Koranschule Medersa Ben Youssef  wurde 1960 geschlossen und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Wir können uns wirklich glücklich schätzen, dieses Meisterwerk betreten zu können! Es war eine der ersten Sehenswürdigkeiten, die wir in Marrakesch besucht haben und der unglaubliche Detailreichtum in jeder Ecke hat mich aus dem Staunen kaum rauskommen lassen. Da unser Riad im Herzen der Medina lag, brauchten wir keine 10 Minuten, um Medersa Ben Youssef einen Besuch abzustatten. Von dem Dach unseres Riads konnte man es quasi schon von Oben sehen! Der Eintritt beträgt bloss 20 Dirham, also 2€ pro Person und wenn man am Morgen zu Besuch ist, ist es wunderbar ruhig dort.

Jardin Majorelle

Über den Jardin Majorelle habe ich euch ja schon in meinem zweiten Marrakesch Post vorgeschwärmt. Dieser botanische Garten war wirklich einer meiner allerliebsten Plätze und ich würde ihn immer wieder besuchen und einen Nachmittag dort verbringen.

Weil der Garten eine der wohl größten Sehenswürdigkeiten der Stadt ist, lohnt es sich, früh morgens vorbeizuschauen und die Ruhe inmitten dieser grünen Oase zu genießen. Der Eintritt beläuft sich auf 70 Dirham (7€) für den Garten. Dieser Betrag war auch der “höchste” den wir für eine Sehenswürdigkeit in Marrakesch gezahlt haben.

La Maison de la Photographie

Das Maison de la Photographie de Marrakesch liegt quasi direkt um die Ecke des Medersa Ben Youssef und ist somit auch super einfach und schnell zu finden. Es ist wirklich erstaunlich, sich die ausgestellte Fotografie, die zwischen 1870 und 1950 entstanden ist, anzusehen. Es sind wunderbar eingefangene Stimmungen, sei es über Portraits oder Straßenfotografie, die das alltägliche Leben zeigen. Da ich mich so schlecht trennen konnte, habe ich in dem kleinen Shop im Eingangsbereich nach unserem Besuch gleich zwei Postkarten mit meinem Lieblingsmotiv mitgenommen.

Da das Museum in einem alten Riad sitzt, ist auch das Gebäuse selbst unheimlich schön anzusehen, von dem Bodenmosaik, über den Innenhof bis hin zur Dachterrasse, auf der ein kleines Café sitzt, von dem aus man einen tollen Blick über die Stadt hat.Der Eintritt in das Museum kostet 40 Dirhams (4€).

Scarabeo Camp

Über das Scarabeo Camp habe ich euch bereits im Artikel über mein Wüstenoutfit vorgeschwärmt. Es war im Ganzen tatsächlich der höchstpreisigste Teil der gesamten Reise – war jedoch dafür auch so eine wahnsinnig wunderbare Erfahrung, dass es jeden Euro wert war! Das Scarabeo Camp sieht einfach nur traumhaft schön aus, all diese strahlend Weißen Zelte inmitten der Wüste. Man kann ganz wunderbar entspannen, Tee trinken, auf den überdachten Liegen vor dich hin träumen oder aber auch Kamele streicheln und mit Action eine Quad Tour starten. Es ist wirklich DAS Erlebnis, das ich jedem empfehle, den es nach Marrakesch verschlägt. Man kann zwar auch einfach für einen ganz- oder halbtägigen Ausflug hinfahren, da sich das das Scarabeo Camp bloss ca. 45 Minuten Autofahrt außerhalb von Marrakesch befindet, würde das Erlebnis aber meiner Meinung nach einfach nicht komplett machen. Denn ich würde niemals auf den Anblick des traumhaft klaren Sternenhimmels und dem romantischen laternen-beleuchteten Weg zu unserem Zelt verzichten wollen. Der Transfer (gerade zu zweit) schläft leider mit 80€ zu Buche – da ist es zu viert schon angenehmer. Dennoch war der negative Beigeschmack über den Betrag beim Aussteigen aus dem Auto sofort verflogen, als wir gesehen haben, wo es uns dort hingebracht hat!

Palais de la Bahia

Der Palast mit seinen gut 8.000 m² und über 160 Räumen, Riads und Patios ist wirklich einen Besuch wert und besonders die detaillierte Deckenarbeit aus verziertem Zedernholz ist ein erstaunlicher Anblick. Der Palast wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts von den Alawiden erbaut und in fast jedem Raum sind Fayencen, kunstvolle Fliesen aus Marmor, phantasievolle Mosaiken und Arabesken aus Stuck zu sehen. Besonders die herrlich angelegten Innenhöfe mit ihren Bogengängen und üppig bepflanzten Gärten möchten einen mehr Zeit in diesem beeindruckenden Monument verbringen lassen – und für mich gab es mehr als nur einen Ort, den ich für euch festhalten wollte und der eine tolle Kulisse für Outfitbilder gibt. Der Eintritt beträgt gerade mal 10 Dirhams pro Person (1€).

Palais El Badi

Der Palast El Badi war einst die größte und prächtigste Palastanlage Marokkos. Vom Prunk der Saadier ist zwar nicht viel geblieben, dennoch ist es wirklich einen Besuch wert. Auf den großen Lehmmauern, die den Palast El Badi vom Rest der Stadt abgrenzen und die heute noch mehr oder weniger gut erhalten sind, nisten unheimlich viele Störche. Sie sind quasi zum Sinnbild des Platzes geworden und während wir ein paar Bilder gemacht haben, haben mich zwei von ihnen gephotobombed und sich fortgepflanzt. 😉

Tombeaux saadiens

Die Saadier-Gräber wurden Ende des 16. Jahrhunderts im Süden der Medina angelegt. Die Grabstädten sind ganz im Gegenteil zu Deutschland bunt und verziert und es war irgendwie verrückt, an einem Ort zu sein, an dem vier Sultane und mehr als 62 Angehörige, Ehe- und Nebenfrauen sowie mehrere Kinder aus der damals herrschenden Saadier-Dynastie ruhen. Die Grabstätte besteht aus zwei Mausoleen, die von einem wunderschönen Garten umgeben sind. In den Mausoleen sind alle Räume großzügig mit Mosaiken und aufwendig geschnitzten Decken aus Zedernholz geschmückt, deren Bögen zum Teil von Säulen getragen werden – also wirklich einen Besuch wert!

Nach dieser unheimlich langen Liste mit Sehenswürdigkeiten kommen wir nun zu meinen liebsten Food Spots! Das Essen in Marrakesch ist übrigens sehr günstig. Lasst den Angestellten unbedingt ein Trinkgeld da, sie verdienen wenig und brauchen es. 10% der Rechnungssumme dürften fair sein.

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Atay Café-Food

Das Atay Cafe-Food habe ich neben den Riads auf Instagram und Co. gleich als erstes gefunden – und das mit Recht! Es hat einfach die wohl schönste Dachterrasse mit dem besten Blick über die rote Stadt! Darum musste dieses auch einfach mein Titelbild für diesen Beitrag werden. Es liegt in den Souks, im Herzen der Medina (Altstadt) und somit der perfekte Abschluss nach einem Tag voller Besichtigungen und Souvenir-Shoppen. Gerade zum Sonnenuntergang kann man sich gar nicht entscheiden wo man hinschauen soll, weil die ganze Stadt in ein wunderschönes Licht getaucht wird. Kleiner Hinweis: Der Tomaten-Avocado Salat dort war wohl das leckerste, was ich während des gesamten Urlaubs gegessen habe! Dazu noch einer der frisch gepressten Säfte – et voila! Die Bedienung ist super freundlich, jedoch ist die Küche nicht die allerschnellste, was aber gar nicht so schlimm ist, wenn man sowieso eigentlich mehr mit der Aussicht beschäftigt ist! 

Café Clock

Das Cafe Clock liegt ein wenig außerhalb von all den Sehenswürdigkeiten und den Souks, ist aber auf jeden Fall einen Besuch wert und super zu kombinieren wenn man sich im Süden der Stadt den Palast ansieht. Außerdem sind die Märkte, die man auf dem Weg dorthin sieht, ein wenig ruhiger und anders als die Souks zwischen Jemaa el-Fna und Ben Youssef. Im Café gilt: Besser zu viel als zu wenig Zeit einplanen – aber das Warten lohnt sich! Übrigens ist das Essen hier ziemlich günstig. Die Vegetarische Platte war super lecker und auch einen Kamelburger kann hier probieren, wer will. Weil ich mich jedoch mit meinen Kamelen im Scarabeo Camp so gut angefreundet habe, habe ich bei dem Gericht dankend abgelehnt!

Le Jardin

Das Le Jardin liegt gerade um die Ecke des Atay Cafe-Food, inmitten der Souks. Durch das schmale Tor des Eingangs kaum zu erkennen liegt dahinter versteckt eine kleine, grüße Oase.

Es handelt sich hier um ein etwas schickeres Restaurant, bei dem auch die Preise etwas höher – aber immer noch im günstigen Rahmen – liegen. Das Ambiente, welches dem Namen des Lokals alle Ehre macht, ist einzigartig: ein richtige grüne Oase! Mein Hightlight war die kleine Schildkröte, die das Jardin auch ihr eigen nennt und während unseres Besuch stetig von einer Ecke des Hofs zur anderen marschiert ist. Einen Einblick in das Menü gibt es hier.

NOMAD

Unser absoluter Food Hot Spot ist das Nomad! Es liegt super zentral in der Medina, man hat einen tollen Ausblick über Marrakesch (ja ich gebe zu, die Terrasse des Café Atay ist noch ein bisschen besser), das Essen ist der Wahnsinn und vorallem ist die Einrichtung und Gestaltung von Kopf bis Fuß nach meinem Geschmack. Einiger der Pflanzen, Lampen und besonders Tischplatten hätte ich ja liebend gerne mit in den Koffer gepackt.

Es war wohl die Kombination aus all diesen Komponenten, dem perfekt ausgewählten Gruß aus der Küche (mit herzhaft gewürztem Popcorn und Kichererbsen), dem wunderbar freundlichen Personal wie Geschäftsführer und dem modern marokkanisch interpretierten Vibe! Wir waren in unserer Woche in Marakkesch ganze dreimal dort! Und jedes Mal begeistert! Das NOMAD gehört übrigens dem gleichen Besitzer wie die zwei weiteren bekannten Restaurants «Le Jardin» und «Cafe Des Epices». Da hat jemand was richtig gemacht. 😉

Zwin Zwin Café

Im Zwin Zwin Café waren wir nur kurz auf einen Cappuccino zu Besuch, auf dem Rückweg von den beiden Palästen im Süden der Stadt. Der Eingang ist wirklich so versteckt und klein, dass man leicht daran vorbei laufen könnte, jedoch ist die Terrasse oben umso süßer. Das Café liegt wie so vieles in französischer Hand und man kann sehen dass die gesamte Einrichtung bis ins kleinste Detail von einer Dame geführt wird, die die Kombination aus Rosa und Weiß unschlagbar findet 😉 Wenn es in Marrakesch ein “Mädchen”-Café gibt, dann dieses! Der Beweis? – Zum Cappuccino wurde uns ein Teller rosafarbener Baisers dazugestellt! 

I Limoni

Das I Limoni haben wir ganz zufällig auf dem Weg von der Neustadt zurück in die Medina gefunden. Ich wäre glatt dran vorbei marschiert, aber im letzten Moment hat uns der schön gestaltete Kundenstopper auf der Gasse gestoppt ;-). Durch ein schmales Tor ging es in einen wunderschönen Innenhof, in dem mindestens 6 Zitronenbäume stehen. Auch die Fliesen und das Mosaik waren mit dem satten Gelb versehen und es war einfach ein ganz anderer Besuch – mal nicht oben auf der Terrasse sondern im Innenhof, auf dem es sich ein bisschen anfühlt wie in der Natur!

Eins der Cafés, welches wir leider einfach nicht mehr geschafft haben zu besuchen, war das La Famille – ich habe es online bei Recherchen gefunden und war ganz begeistert von den Bildern – ich bin sicher, dass es auch ein tolles Café ist, dass ihr gerne mal besuchen und mir berichten könnt, was ihr davon haltet. 

Last but not Least: unser Riad Al Loune

Da mein Marrakesch Trip eher ein kleiner Spontanurlaub war und die Recherche und Buchung schnell gehen musste, waren die einschlägigen wunderschönen Riads wie das Riad Yasmine oder das Riad Jardin Secret leider bereits ausgebucht und ich habe mich einfach mal über Booking.com schlau gemacht. Dabei habe ich schnell unser Riad gefunden: das Riad Al Loune.

Es hat alles, was man sich für seinen Besuch in Marrakesch wünscht – für uns war es wirklich die perfekte Lage mitten in der Medina, ein wunderhübscher mit Teppichen umringter Pool, eine sonnige Dachterrasse, typische marrokanisch eingerichtete Zimmer und die wohl freundlichsten und zuvorkommendensten Hosts, die man sich nur vorstellen kann! xx und xx haben uns bei wirklich jeder Frage weiterhelfen können, sie waren aufmerksam und auch bei spontanen Sonderwünschen unheimlich hilfsbereit! Das Frühstück war bei der Buchung inklusive und ich hätte mir mehr nicht wünschen können – aber die weiteren Eindrücke schaut ihr euch am besten selbst an!

Da ich wirklich eine ziemlich lange Zeit auf der Suche nach den “besten” und schönsten Riads im Herzen Marrakeschs war, möchte ich euch meine Ergebnisse natürlich nicht vorenthalten und vielleicht ist ja auch eins für euch dabei – ich habe hier vor allem eher moderne, helle Riads ausgesucht, die besonders instagramable sind.