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Fiji Inselhüpfer

10. Januar 2016
Fijis Titelbild

Die Fijis, über 300 kleine Inseln mitten im Ozean, viele unbewohnt, manche nur für den Tourismus besiedelt – die Vorstellung davon? Strand, Sonne und Meer. Frauen mit Baströcken die Tanzen und Männer mit Okulelen die singen. Mein kleines Paradies auf der Reise – was mich allerdings auch schon daran denken lässt, wie schnell diese Zeit vorbei gegangen ist.

Es ist der letzte Monat meiner Reise und nach den 7 Inseln kommen nur noch 2 Wochen in den USA. Dafür wird hier noch mal richtig abgeschaltet und am Strand gelegen. Auf den kleinen Inseln kann man auch kaum was anderes machen. Schon die Ankunft am Flughafen in Nadi ist ganz anders als an jedem anderen, an dem ich bisher war. Er ist einfach winzig, mit den Sicherheitsvorkehrungen wird es nicht so ernst genommen und wir laufen einfach übers Rollfeld rein in das Hauptgebäude und drinnen werden wir vor der Passkontrolle von einer Gruppe singender Männer mit Okulelen und Trommeln begrüßt. Bis zu meinem ersten Hotel läuft alles gut, ich hebe ein paar Fiji Dollar ab, checke ein und gehe früh ins Bett, weil es am nächsten Tag früh morgens auch schon auf die Island Explorer Tour geht – 12 Tage und 6 verschiedene Inseln – der Bikini ist eingepackt!

Ich fand es gar nicht so einfach diesen Teil meiner Reise vorher alleine zu planen – wie gesagt, gibt es einfach unheimlich viele Inseln und man muss sich erst mal entscheiden zu welchen Inselgruppen man denn möchte. Doch das ist nur der erste Schritt, denn diese Inselgruppen bestehen teilweise aus bis zu 30 Inseln – und das ist ja definitiv zu viel für einen Urlaub. Also muss man sich entscheiden welche man davon sehen will und auch wie man von der einen zur nächsten Insel kommt. Ich habe mich ja für meine gesamte Reiseplanung von einer ganz lieben STA Travel Mitarbeiterin beraten lassen und meine Favoriten und Ideen in richtige Reisepläne umgesetzt. So dann auch mit den Fijis, denn obwohl ich eigentlich alles selber machen wollte, war es mir doch zu viel Aufwand, gerade mit den Planungen für den Rest der Reise, dort wirklich jede einzelne Insel rauszusuchen. Also habe ich mich auf Anraten einfach mal für eine feste Route entschieden, mit der die Resorts und die Fähre zwischen den Inseln bereits fest gebucht sind.

los mit der Fähre

Ich habe so dann die Yasawas besucht und bin mit dem Yasawa Flyer und dem Komfort von 2 Kokosnüssen von Insel zu Insel. Falls ihr euch gerade fragt – was redet die da von 2 Kokosnüssen? Das ist quasi das Bewertungssystem der Hotels dort – statt Sternen kannst du das Paket für 1, 2 oder 3 Kokosnüsse nehmen und dementsprechend hast du Resorts mit mehr oder weniger Luxus, Mehrbettzimmer oder Buren und verschiedene Aktivitäten mit drin. Die zweier Variante war für mich völlig ausreichend, weil ich bis dahin sowieso nur den Backpacker Standard gelebt habe, und der Preisunterschied zur 3 Kokosnuss-Kategorie wirklich enorm ist. Statt dieser festgeschriebenen Touren die es gibt, kann man den Besuch auf den Yasawas auch etwas individueller gestalten und z.B. ein 10-Tages-Ticket für die Fähre buchen. Dann sucht man sich ein Resort aus, bucht dort die ersten Nächte und entscheidet ganz nach Belieben wann man weiter möchte und wohin. Das ist natürlich besonders praktisch – gefällt es dir zum Beispiel auf einer Insel nicht so gut, ist es kein Problem, am nächsten Tag einfach weiter zu fahren. Genau so ist es mit einer Verlängerung des Aufenthaltes.

Was ist jetzt besser? Mir zum Beispiel hat es auf der ersten Insel so unheimlich gut gefallen, dass ich wirklich so so gerne noch eine oder sogar zwei Nächte länger geblieben wäre, aber das ging ja leider nicht wegen dem festen Plan. Allerdings weiß ich, dass ich zu 100% diese Insel nicht ausgewählt hätte, wenn ich alle Stationen frei zusammengestellt hätte – die sah auf dem Plan einfach unheimlich klein aus, hatte kein WLAN und ich dachte die sei langweilig. So bin ich jetzt natürlich mega happy, dass ich überhaupt da war und die zwei Nächte dort verbringen konnte und eine tolle Zeit hatte – wie sich rausgestellt hat, war das nämlich meine Lieblingsinsel. Also kann ich nun im Endeffekt nicht so traurig sein, die Flexibilität nicht gehabt zu haben, denn so hatte ich einen guten Überblickt, weiß nun etwas besser, wie ich wonach auswählen sollte und kann euch auch hier ein paar Tipps und meine Erfahrungen weitergeben. Also los geht’s.

  1. South Sea Island

Mein absoluter Liebling! Wenn man sich eine paradiesische Insel vorstellt ist South Sea Island genau das, was man im Kopf hat. In genau 4 Minuten konnte ich einmal um die Insel laufen. Das muss man sich mal vorstellen! 😀 Schon von der Fähre aus habe ich diese Insel staunend betrachtet und meine Kamera ausgepackt, um ein Foto zu machen – sicher, dass wir daran vorbei fahren würden, weil das eine private Insel ist, zu der man als Touri nicht einfach mal so mit der Fähre fahren kann – wo sollte die denn da auch anlegen? Falsch gedacht! Denn nicht mal eine Minute später kam die Ansage aus den Lautsprechern: „All guests for Southsea Island disembarking now!“ Ich konnte mein Glück kaum fassen und bin mit einem strahlenden Lächeln mit dem kleinen Beiboot zur Insel geschippert. Dort gibt es genau ein großes Haus, wo Rezeption und Bar im Erdgeschoss und die Zimmer samt großen Balkon im ersten Stock sind. Das zweite etwas kleinere Haus beinhaltet die Küche und die Räume der Angestellten. Ansonsten vertreibt man sich die Zeit auf den Sonnenliegen, im Wasser mit Schnorchel, Stand-Up-Paddeling, Beachvolleyball, Tauchen oder was sonst so angeboten wird. Ach ja einen Pool gibt es auch – aber wer würde den bei diesem Traumstrand nutzen wollen? Das Essen war auch super lecker und mit den Tagesgästen, die jeden Tag circa um 10Uhr ankommen, ist auch immer was los und man hat viele Leute zum quatschen. Definitiv mein Favorit, den ihr nicht auslassen solltet.

South Sea Island Welcome to Southsea Island Hängematte auf South Sea Island

  1. Waya Lailai

Leider war diese Insel so gar nichts für mich. Ich hatte aber auch Pech und war den ersten Tag und die erste Nacht ganz alleine dort! Stellt euch mal vor, der wirklich einzige Gast in einem Hotel zu sein – sehr komisch! Ja ich weiß, oft beschwert man sich, dass der Strand zu voll ist, oder Leute die Liegen am Pool belagern. Aber wirklich alleine zu sein, das wünscht sich doch niemand. So war meine Erfahrung beim ersten Mittagessen wirklich unvergesslich seltsam. Es wurde getrommelt (so wie fast überall zu den Essenszeiten) und auf der Terrasse war bereits ein Tisch mit vollgepacktem Teller samt Getränk angerichtet – mein Platz! Und jetzt kommt es: Zwei Meter neben mir haben dann zwei Männer mit Okulelen und eine Frau während des gesamten Essens Musik gemacht und gesungen. Das ist ja wirklich schön, wenn man auf einer Hotel-Terrasse mit vielen Menschen sitzt, aber so alleine unter ständiger Beobachtung hab ich mich leider einfach nur unwohl gefühlt. Darum war die Freude groß, als am nächsten Nachmittag endlich ein paar mehr Gäste aufgetaucht sind, mit denen der Aufenthalt schon viel angenehmer wurde als bis dahin. Große Unterhaltung oder Abendprogramm gab es auf der Insel auch nicht, lediglich das Angebot Schmuck aus Muscheln zu basteln, oder auf den Hügel zu wandern, jedoch nicht ohne Bezahlung. Darum war diese Insel für mich leider die, die mir am wenigsten gefallen hat.

Waya Lailai Waya Lailai Waya LaiLai

 

    1. Barefoot Manta

 

 

Auf Barefoot Island habe ich eines der atemberaubendsten Erlebnisse gemacht – nämlich mit Mantarochen zu schwimmen. Diese Rochen sind einfach unheimlich faszinierend und riesengroß! Wir sind mit insgesamt drei Rochen geschwommen, zwei „kleine“ mit einem Durchmesser von ca. 2m und einem Großen mit einem Durchmesser von ca. 3,50m. Man kann sich gar nicht vorstellen, wie das ist, ihnen so nah zu sein und solch große Tiere (nicht in Fischform) im Wasser zu sehen. Und wenn ich auch jetzt zurück denke, an den Moment als ich ins Wasser war, ein paar Meter schwamm und plötzlich dieses riesengroße Wesen genau auf mich zu kam, bekomme ich noch immer Gänsehaut. Sie sehen aus, wie riesengroße entspannte Vögel, die unter Wasser mit ihren Flügeln schlagen und so ohne viel Aufwand unheimlich schnell voran kommen. Gerade gegen den Strom hatte ich viel Mühe mitzuhalten, jedoch hat mich die Faszination immer weiter getrieben, so dass ich am Ende völlig erschöpft aber glücklich auf dem Boot zurück ins Resort saß. Dieses Erlebnis hat meinen Besuch im Barefoot Manta Resort definitiv geprägt. Doch auch sonst war es ein wunderschönes Resort (wenn man außer Acht lässt, dass man wirklich so null komma null Internet oder Empfang hat). Mein Bungalow lag direkt am Strand (an einem der beiden Strände wohlgemerkt) und ich konnte mit dem Geräusch der Wellen am Strand einschlafen, wie man es sonst nur von elektrischen Radios o.ä. kennt, die man nebens Bett stellt.

 

BArefoot Manta Barefoot Manta Dinner SAMSUNG CAMERA PICTURES SAMSUNG CAMERA PICTURESSAMSUNG CAMERA PICTURES

 

    1. Coralview

 

 

Coralview ist sehr weit im Norden der Yasawas. Auf dieses Resort habe ich mich evtl. auch ein wenig zu viel gefreut. Denn mir wurde immer gesagt, es wird immer schöner, je nördlicher man kommt. Allerdings ist dieses Ressort einfach noch nicht ganz „fertig“. Es gibt viele Baustellen, die sichtbar sind und auch der Strandabschnitt ist noch sehr klein und unfertig. Vielleicht wird es dort in 3-4 Jahren ein wirklich schöner Urlaubsort, aber leider war es nicht mein Liebling. Ganz nebenan liegt Blue Lagoon Beach Resort – und dieses Resort muss einfach traumhaft schön sein – wirklich jede einzelne Person, die ich getroffen habe, die da war, hat es in höchsten Tönen gelobt und wollte wieder zurück. Darum würde ich statt Coralview Blue Lagoon empfehlen, und bin auch ein kleines bisschen traurig, dass ich nicht dort war.

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Begrüßungskommitee auf dem Felsen ;-)

  1. Mantaray

Das Ressort Mantaray war wirklich schön! Leider hatte ich dort unheimlich Pech mit dem Wetter und während der drei Tage dort, habe ich nur knappe 4 Stunden Sonne genießen können, bevor es wieder geschüttet hat wie aus Eimern. Jedoch hat sich das Team wirklich alle Mühe gegeben, uns mit toller Abendgestaltung und Tagesaktivitäten zu unterhalten. Hier habe ich gelernt wie man Fächer und Körbe aus Palmenblättern flechtet und mir einen Armreif aus einer Kokosnuss hergestellt, den ich auch immernoch gerne trage. Die Bungalows sind schlicht aber schön und das Essen war jeden Abend unheimlich lecker. Nur verrückt waren auf den Fijis (so ziemlich auf jeder Insel, auf der ich war) die Essenszeiten. Die sind dort nämlich sehr festgelegt, was mich besonders beim Frühstück etwas irritiert hat. Da hat man dann nicht wie gewohnt von 7-9Uhr morgens Zeit ans Buffet zu kommen – nein, Frühstück gibt es morgens um halb 8 bis halb 9 und wer zu spät kommt – verpasst das Beste! Und weil ich meinen Kaffee am morgen nur ungern verpasse, war das mit dem Ausschlafen oder entspannt frühstücken gehen leider nicht immer so gegeben. Dennoch habe ich hier auf der Insel wohl die meisten Backpacker zum einen wiedergetroffen, oder aber kennengelernt und so verbinde ich trotz schlechtem Wetter wirklich schöne Erfahrungen mit diesem Resort.

Mantaray 3 Mantaray 2 Mantaray

  1. Beachcomber

Die Partyinsel! Sie macht ihrem Namen alle Ehre – wenn man jedoch nicht in der Hauptsaison zu Besuch ist, sollte man seinen Besuch lieber rund ums Wochenende planen. Die Insel ist zwar noch immer doppelt so groß wie Southsea Island, dennoch die zweitkleinste von denen, die ich gesehen habe. Das war genau so eine Insel, die ich sonst auch nicht ausgewählt hätte, aber es war doch irgendwie lustig und man ist super schnell mit anderen ins Gespräch gekommen – ist man also alleine unterwegs und hat Lust, einen Abend ordentlich zu feiern, sollte diese Insel dabei sein. Für Pärchen und Familien ist sie aber meiner Meinung nach ungeeignet. Ich war auch froh nur eine Nacht dort zu bleiben, viel zu tanzen und dann am nächsten Tag aber wieder entspannt in ein ruhiges Hotel auf der Hauptinsel zurückzukehren.

Alles in allem waren meine Vorstellungen von den Fijis evtl. ein wenig zu hoch gegriffen, so dass ich jetzt nicht sagen kann, dass es meinen Vorstellungen vollkommen entsprochen hat und das der schönste Ort war, an dem ich je war. Klar Southsea Island – die erste kleine Insel war wirklich der absolute Wahnsinn und ich bin unheimlich froh, das einmal live gesehen zu haben – jedoch hat es mir an anderen Orten dieser Welt nun schon auch so gut gefallen, der Vibe, der Strand, die Menschen – dass ich es als eine wunderschöne Erfahrung abspeichere, jedoch für den nächsten geplanten Strandurlaub etwas anderes anpeilen werde.

Eure Jacqueline

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5 Comments

  • Reply die_alessa 10. Januar 2016 at 12:21

    Was für unglaublich schöne Bilder ? Krass, dass muss echt ein Erlebnis gewesen sein! Finde solche Orte auch viel interessanter als irgendwo in einem Urlaubsort am Meer zu sein, wo sich die Touristen tummeln! Glaube da könnte ich es gut aushalten ?

    • Reply jacqueline isabelle 10. Januar 2016 at 12:48

      Tausend Dank meine Liebe? ja es war wirklich eine wahnsinns Erfahrung und nur zu empfehlen ?

  • Reply Sarah-Allegra 11. Januar 2016 at 10:29

    Was für Impressionen, einfach der Wahnsinn! Ich glaub, die Fijis füg ich mal meiner Reiseliste hinzu … Just in case 😉

    xx Sarah-Allegra
    http://www.fashionequalsscience.com

  • Reply Mai 11. Januar 2016 at 18:56

    So wunder, wunderschöne Bilder!
    Da würde ich am liebsten gleich mein Koffer packen und los :)

    Liebste Grüße ♥ Mai
    http://www.sparkleandsand.com

  • Reply Interior: Gallery Wall mit Type Alive | jacquelineisabelle 21. September 2016 at 8:30

    […] ich in New York erlebt habe. In den Momenten fällt mir dann wieder auf, dass ich ja leider meine Reiseberichte nach den Fijis unterbrochen habe und euch noch den Teil über LA und NYC schuldig bin. Da werde […]

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