TRAVEL

Ein Besuch auf den Whitsundays

18. November 2015
Paradies Whitehaven Beach

Ein bisschen anstrengend sind sie ja schon, diese Übernacht-Busfahrten mit Greyhound. So gut es sich auch zuerst anhört, ganz einfach mit dem Bus die Ostküste hochzufahren, sind es immerhin über 3.000 km die ich da innerhalb kürzester Zeit zurücklege. Für die großen Strecken mit über 12h Fahrzeit ist natürlich der Nachtbus das Beste. Immerhin spare ich mir damit eine Übernachtung im Hostel – aber richtig erholsam ist diese Fahrt nicht. Ich bin nur froh, dass ich gerade außerhalb der Saison unterwegs bin. Denn wie es ist, diese Fahrt in einem vollbepackten Bus zurück zu legen, will ich gar nicht wissen. So sind mit mir nur noch 7 andere Backpacker im Bus auf dem Weg von Agnes Water nach Airlie Beach. Wohl alle mit dem Ziel von dort aus die Whitsundays und den paradiesischen Strand zu erkunden.

Ich steige ein und bin erst mal enttäuscht: Es ist der Bus mit den Ledersitzen. Die sind immer unbequemer als die  stoffbezogenen. Aber okay, damit muss ich mich jetzt anfreunden und immerhin habe ich eine ganze Reihe für mich allein. Bis zur ersten Pause schlafe ich im Sitzen, aber danach strecke ich mich über den Gang entlang zur anderen Seite aus. Das mit dem Anschnallgurt übergehe ich einfach. Als ich ankomme habe ich schon ein paar ganze Stunden schlafen können, bin den Tag über aber doch ein wenig gerädert.

Airlie Beach ist wirklich ein wunderschöner kleiner Marina-Ort. Die Sonne scheint bereits um 7 Uhr in vollen Zügen und es ist keine Wolke zu sehen. Man merkt diese Wetter-Unterschiede wirklich stark, schon als ich mit dem ersten Bus von Sydney nach Byron Bay unterwegs war, war es plötzlich Frühling, und hier in Airlie Beach angekommen ist es wieder Sommer. Perfekte Bedingungen, um am nächsten Tag auf die Whitsundays zu starten. Aber bevor es losgeht gibt es erst mal Frühstück im Hostel und das nicht nur für mich, sondern plötzlich sitzen drei aufgeweckte Kakadus auf dem Zaun neben mir zum Pool. Die wollen mit Toast gefüttert werden, also auf geht’s und einfach mal Kakadus füttern, die so nebenbei vorbei fliegen. So etwas gibt es doch normalerweise nur im Zoo – das erste Highlight vom Tag wäre dann hiermit schon mal geschafft.

IMG_3703spank me

Am frühen Nachmittag geht’s los zum Hafen – Spank Me heißt mein Boot. Das kann ich noch immer niemandem sagen, ohne dabei anzufangen zu lachen. Aber so verrückt ging es dann dort doch nicht zu. Wir sind einfach drei Tage und zwei Nächte von Insel zu Insel geschippert und haben etliche Male zum Schnorcheln gehalten und die Strände erkundet. Gerade Whitehaven Beach ist zu schön um war zu sein. Bei Ebbe kommen diese „Swirls“ zum Vorschein, die den Strand so besonders und zu einem der schönsten auf der Welt machen. Es war einfach eine wunderbare einmalige Erfahrung, doch mein absolutes Highlight war das Schwimmen mit 2 riesigen Seeschildkröten am letzten Morgen! Schon um halb 6 ging der Motor unseres Bootes los und ab diesem Moment ist es so laut, dass man sowieso nicht mehr lange schlafen kann – also raus aus meiner Kajüte und rein in den Bikini. Nach einem kurzen Besuch auf Black Island und einem leckeren Frühstück mit Müsli und frischem Obstsalat ging es ab in den Stingersuit und mit dem Beiboot zum Riff. Nach guten dreißig Minuten wurde mir langsam etwas kalt und ich war kurz davor aufzugeben doch da war sie plötzlich schräg rechts vor mir: eine Seeschildkröte!

Alleine der Anblick dieser großen langsamen Dame hat all das Schwimmen und die Kälte wett gemacht. Es war so ein wunderbares Erlebnis – sie hat sich genau so langsam und entspannt bewegt wie Crush aus Findet Nemo. Sie hat sich an mir und den anderen aus meiner Gruppe gar nicht gestört und ist einfach weiter geschwommen. Und dann kam auch noch eine etwas kleinere von der Seite dazu.

Dieses Gefühl ist einfach unbeschreiblich – man fühlt sich so ruhig und absolut wohl in Gegenwart dieser Riesen, die ganz entspannt und langsam durch das Meer schwimmen. Ich bin immer weiter hinterher und habe gar nicht gemerkt, wie wir die Korallen und das Riff verlassen haben und um mich herum plötzlich nur noch tiefes blau zu sehen war! Da habe ich ganz kurz einen kleinen Anflug von Panik verspürt, aber als ich dann kurz aufgetaucht bin und unser Beiboot nicht weit weg von mir erspäht hatte, war es auch schon wieder gut und ich bin noch ein paar Meter weiter geschwommen, um auch noch irgendwie ein kleines Bild mit mir und ihr zu bekommen – ich hab es gerade noch so aufs Bild geschafft 😉 Ist gar nicht so leicht unter Wasser zu posen, geschweige denn ganz aufs Bild zu kommen 😀

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fast berührt ;)

ganz verschlafen aber happy

ganz verschlafen aber happy

Nach dem Abendessen sitzen wir alle an Deck mit einem kühlen Cider und unterhalten uns bei angenehmer Hintergrundmusik. Plötzlich geht die aus und der Skipper sagt: „So Leute, wie wäre es, wenn wir mal für 5 Minuten alle Lichter ausmachen, ihr euch zurücklehnt und den wunderbaren Sternenhimmel anseht?“ Der Anblick, der sich mir da oben geboten hat, war einfach atemberaubend. Inmitten dieser unbewohnten Inseln auf dem Ozean können die Sterne uneingeschränkt von irgendwelchen Lichtern der Stadt einfach mal zeigen was sie können.

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In diesen Momenten muss ich mir einfach immer wieder sagen: Jacqueline, du bist gerade in Australien, liegst auf einem Segelboot zwischen den Whitsundays und schaust dir den Sternenhimmel an! – wie glücklich ich mich nur schätzen kann, dies alles zu erleben. Allein durch diese kleinen Momente war das monatelange sparen und planen meiner Reise wieder alles wert.

Der Besuch auf den Whitsundays war neben Fraser Island wirklich mein liebstes Highlight und wer mir erzählt, dass es noch einen schönen Strand gibt als Whitehaven Beach, dem kann ich jetzt erst mal nicht glauben!

Liebst eure Jacqueline

Whitehaven Beach Flut

Whitehaven bei Flut

Paradies Whitehaven Beach

Paradies Whitehaven Beach

whitsundays selfie

beachlife

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